Einen Tag vor dem Vatertag, schon der zweite für Juniors Papa, machen wir uns mal wieder auf, um die Welt zu entdecken, neue Eindrücke zu sammeln und einfach dem Alltagstrott zu entfliehen. Ich bin froh. Junior schläft nicht, und ich bin ein wandelnder Mamazombie. Frei nach der Snickers Werbung: Du bist nicht du, wenn du müde bist.
Elefanti, mach mal töröööö
Erster Halt Elefantenhaus, nur sind da keine Dickhäuter zu sehen. Das Wetter ist zwar nicht so richtig sommerhitzewarm, aber draußen ist ja sowieso mehr Platz. Ich bin ganz aufgeregt, immerhin ist dies Juniors erster Besuch im Zoo. Natürlich hat er schon unzählige Hunde, Katzen und Tauben (nein, nicht anfassen!) gesehen, doch sowas richtig Großes, Eindrucksvolles, das fehlt noch. Jetzt muss zum Anfang etwas ganz Besonderes her, was eignet sich also besser als majestätische graue Riesen? Und ja, Junior ist ganz aus dem Häuschen und freut sich über die Tiere, die er von zu Hause ja schon in Duplogröße kennt.
Neben mir bemerkt ein älterer Herr, dass der Elefant da vorne doch gar nicht so glücklich aussehe. Gmrpf. Auch das noch, jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Nehme ich für Juniors Glück das Unglück der Elefanten in Kauf? Bloß schnell weiter.
Mission Tierstimmen
Es ist so: Ich habe eine Mission. Junior liebt seine Soundbücher, welche die bekanntesten Tiere kurz erklären und dann mit dem entsprechenden Tiergeräusch untermalen. Seine Lieblinge sind ganz klar der Esel, der Bär und der Elefant – Singular natürlich, denn, dass Tiere ja oft in der Mehrzahl vorkommen, überfordert ein Kleinkind bestimmt.
Unsere Sound- und Fühlbücher
- Sound- und Fühlbuch Tiere der Wildnis (*)
- Sound- und Fühlbuch Tiere im Wald (*)
- Sound- und Fühlbuch: Bauernhof
(alle bei Ullmann-Medien erschienen)
Wir blicken also immer wieder auf den Zooplan, um zu schauen, wie wir zu den entsprechenden Tieren und ihren Geräuschen kommen. Doch wir werden größtenteils enttäuscht. Weder macht der Esel sein charakterisches I-Ah, die Affen sind stumm und die Schweine? Nicht zu sehen. Was für eine Enttäuschung, aber Junior scheint trotzdem Spaß zu haben. Na immerhin.
Mama-Meditation im japanischen Garten
Es wird Zeit für eine Pause. Wo ließe sich dieser besser verbringen als in der japanischen Gartenanlage des Tierparks. Hier ist es so wunderschön, dass einem fast der Atem wegbleibt. Na gut, vielleicht bin ich die letzten Minuten einfach auch etwas schnell gegangen. Die Tierliste ist noch lang und der Zoo schließt bald.
Der Buddha, hübsch arrangiert zwischen zwei Laternen, einer großen japanischen Vase und inmitten eines Blütenmeers lädt mich zum Pausieren ein.
Also einmal tief durchatmen, das Mama-Sein kurz vergessen und einfach nur ich selbst sein. Toll ist es hier, so friedlich, all das Grün beruhigt meine angeschlagenen Nerven. Seufz.
Auge in Auge mit dem Monster
Nächster Halt: Eismeer. Hier findet demnächst die Walrossfütterung statt. Walrösser sind ja eher nicht meine Lieblingstiere, die Schaufütterung hingegen ist dann doch ein Highlight.
Während die imposanten Tiere mit dem putzigen Schnurrbart einen Fisch nach dem anderen futtern, erklärt der Tierpfleger, dessen Name mir entfallen ist, alles Wissenswerte zu den Tieren. Ich bin so abgelenkt mit Fotografieren und Junior betrachten, dass ich nur noch das Gewicht der männlichen Tiere wahrnehme: 1600 kg.
Diese Tatsache wird mir schlagartig wieder bewusst, als ich mich plötzlich Auge in Auge mit dem Seemonster befinde.
Was war passiert? Unterhalb des Eismeers wurde ein Rund- und Lehrparcours angelegt, der immer wieder mit den Lebensräumen der Tiere unterbrochen wird. Da sind die Robben, die vergnügt herumschwimmen.
Oder eben Walrosse. Nur einen Meter über mir, am anderen Ende einer transparenten Scheibe, klebt das Tier und versucht mit seinem haarigen Mund einige Krabben zu verschlingen. Überwiegend erfolglos. Dass ich heute noch einen Fast-Walrosskuss abstauben würde, hätte ich auch nicht gedacht.
Die Sache mit den Pinguinen
Wenn ich heute an den Zootag zurückdenke, sind mir nicht die Zebras, Affen, Elefanten oder Esel am meisten im Gedächtnis geblieben, sondern die Pinguine.
Neben den Draußen-Exemplaren gibt es in der Eismeer-Themenwelt auch einen Raum mit Drinnen-Arten. Welche Arten das waren, habe ich verdrängt, denn am Eingangstor prangt folgendes Schild.
Und so kommt es, dass nicht nur Junior, der ohnehin eine Abneigung gegen Pinguine hat, schnell wieder raus will. Auch ich durchquere den Raum in Sekundenschnelle, und drücke mich dabei soweit es geht an die äußerste Wand. Fotos werden diesmal keine gemacht, nur ein Gedankenfoto, wie mich die schwarz-weiß gefiederten Tiere anstarren. In Reih und Glied auf ihrem Felsen sitzend, wie halbtote Eissoldaten – irgendwie gruselig.
Hagenbeck – wir kommen wieder
Na gut, zumindest der Papa, denn dieser ist nun stolzer Besitzer einer Jahreskarte. Als wir uns Richtung Ausgang bewegen, noch fünf Minuten bis zum Feierabend, schwenken wir nochmal ins Elefantenhaus um. Es ist Essenszeit und die Elefanten mampfen ihr Stroh und sehen dabei eigentlich ganz zufrieden aus. Nun bin ich dann doch versöhnlich gestimmt und kann mit einem guten Gefühl den Tierpark Richtung Zuhause verlassen.
Und sonst so?
Hagenbecks Kaninchendorf: Hat schonmal jemand versucht, einen dieser süßen Knuddelbälle zu klauen?
Dinos Dinos Dinos: Stehen hier seit mehr als 100 Jahren und sehen aus wie ein schlechtes Kindergarten-Pappmaché-Projekt
Der neue Knut: Hoffentlich wird der kleine Mann glücklicher
Coole Technik: Technikraum im Eismeer, tolles Motiv und bestimmt auch ganz doll lehrreich und so
Das bunte Treiben: Eltern sollten am Eingangstor genau hinschauen, denn hier sind zahlreiche anzügliche Motive versteckt
I-Aah bist du’s? Warum muss ich bei dem Hagenbeck-Esel nur sofort an Winnie Puuhs Esel denken? Das echte Tier scheint auch ziemlich depressiv zu sein
Und hier geht’s raus
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Ich bin Jana und vor allem für die redaktionellen Beiträge und Reviews beim Steine-Kanal verantwortlich. Ab und an zeige ich auf YouTube auch das ein oder andere Set.