Es ist nun fast ein Jahr her, seit wir das letzte Mal Urlaub gemacht haben. Junior war da schon mit an Bord, wenn auch noch in meinem Bauch.
Es wurde also wieder Zeit, das Steine Kanal-Büro hinter sich zu lassen und raus in die weite Welt zu ziehen. Naja, weite Welt im engeren Sinne. Die Möglichkeiten mit Baby sind dann doch begrenzt. Wir haben uns daher für Kiel entschieden.
Ebenfalls wieder mit dabei: unsere Sigfigs (Individuelle LEGO-Versionen unserer selbst.
Sonne tanken im Ostseebad Laboe
Knapp eine Stunde Autofahrt später sind wir in Laboe angekommen, einem kleinen, verträumten Ostseebad. Gerade einmal fünf Quadratkilometer groß ist es vor allem bekannt für seinen langen Sandstrand. Die Sonne knallt ordentlich, der Parkplatz ist überfüllt, zahlreiche Familien bahnen sich ihren Weg zum kühlen Nass und „Heimathafen“ – einem Restaurant, das direkt an den Parkplatz anschließt. Pommes rot-weiß und der Strand müssen aber warten, denn wir haben ein anderes Ziel – das U995.
U-Boot U995 – mal unter uns
Die U995 ist ein Wunsch von Kay, mein Ding ist so ein graues Stahlungeheuer nicht unbedingt.
Die U995, heute ein technisches Museum, ist das letzte U-Boot Typ VII-C/41 in Deutschland, das erhalten ist und besichtigt werden kann. Zwar gehörte dieses Modell zu den am meisten gebauten im Zweiten Weltkrieg, fast alle davon wurden jedoch als Folge der Kriegsereignisse unwiderruflich beschädigt. 1972 wurde die U995 nach Laboe überführt und begeistert seit jeher 350.000 Besucher jährlich.
Zwei dieser 350.000 Besucher gehören zum Steine Kanal. Wir gehen getrennt voneinander hinein, denn barrierefrei ist das U-Boot nicht. Eigentlich wollte ich Junior in der Tragetasche mitnehmen, bin aber froh, es nicht gemacht zu haben. Denn immerhin müssen zwei schmale Luken durchklettert werden. So viel Sport bin ich gar nicht mehr gewohnt.
Mein Eindruck ist vor allem der: Jede Menge Technik, von der ich nicht den Hauch einer Ahnung habe. Interessant ist für mich vor allem der menschliche Aspekt. Wir können 45 Menschen gleichzeitig auf so engem Raum leben, ohne sich nach kürzester Zeit an die Kehle zu gehen? Eindrucksvoll sind die Kajüte sowie die Betten, mitsamt Mini-Toilette, die einen wirksamen Eindruck von der Enge vermitteln, welche die Mannschaft tagtäglich aushalten musste. Auch der Torpedo- sowie der Funkraum bieten interessante Einsichten.
Von außen ein gänzlich anderes Bild: Was von Innen so winzig und unscheinbar wirkt, erweckt von der Außenseite ganz andere Gefühle in mir. Ein Koloss aus Stahl mit surrealistischer Formgebung steht da auf dem eigens für die U995 errichteten Podest. Zugegeben, die Formensprache des U-Boots ist dann doch ganz interessant.
Schiffe gucken und Tag ausklingen lassen
Ein Abstecher in die Altstadt muss sein, hier schaue ich mir kurz die Sankt Nikolai Kirche am Alten Markt an, das älteste Gebäude in Kiel. Auf Innenansichten muss ich leider verzichten, denn die Tür wird just in dem Moment verriegelt, als ich hineingehen will. Überhaupt hatte ich mir die Altstadt irgendwie fachwerkhäusiger und romantischer vorgestellt, stattdessen Ladengeschäfte und Einkaufsfeeling. Enttäuschung pur.
Schließlich landen wir an der Kiellinie, Höhe Blücherbrücke und Sporthafen Düsternbrook. Hier gibt es jede Menge Schiffe zu sehen, also genau mein Ding.
Fast fällt der Tagesausflugs-Stress von mir ab, es gibt einen Burger und viel Sonnenuntergangsstimmung. Junior schläft friedlich im Kinderwagen und es bleibt sogar Zeit, um unsere Sigfigs in Szene zu setzen.
Auf dem Heimweg bekommt Junior seinen Abendbrei an einer namenlosen Raststätte, mittlerweile ist es ganz schön kalt geworden.
Experiment Tagesausflug (halb) gelungen
Wir nennen mittlerweile einige hundert Minifiguren unser eigen, Tendenz stark steigend. (Zu sehen sind einige davon auf unserem Instagram-Kanal) Vergessen haben wir sie alle, wie schön wäre so ein Schnappschuss mit einem LEGO-Kapitän gewesen?
Oder Robinson Crusoe (Schiffbrüchiger Serie 71029) am Laboer Strand oder oder oder.
Wenigstens haben es unsere Sigfigs ins Gepäck geschafft. Immerhin. Verständlich, als Jung-Eltern ist das Hirnvolumen bereits mit zahlreichen Checklisten über Gebühr belegt. Windeln, Spielzeug und Wechselkleidung für Junior dabei? Solche und andere Elternfragen führen dazu, dass es eher ein Familien- statt ein Steine Kanal-Ausflug wird.
Doch dieser Tagesausflug, der eigentlich nur ein halber war, wird nicht der letzte sein. Spätestens bei der nächsten LEGO-Fan-Ausstellung sind wir wieder mit dabei.
Bis zum nächsten Mal, euer Steine Kanal!
Ich bin Jana und vor allem für die redaktionellen Beiträge und Reviews beim Steine-Kanal verantwortlich. Ab und an zeige ich auf YouTube auch das ein oder andere Set.
Ein Gedanke zu „Steine Kanal unterwegs: Kiel und Laboe“
Schöne Bilder, war das letzte mal vor 9 Jahren in Laboe. Davor regelmäßig. U-Boot war natürlich immer Pflicht 🙂