Die asiatische Klemmbausteinfirma Qman, die früher unter dem Namen Enlighten auftrat, kristallisiert sich vor allem bei der Zielgruppe Kinder als ernsthafte Legoalternative heraus. Zahlreiche bunte Reihen erinnern an LEGO®-Klassiker und bedienen klassische Kinderthemen wie Autos, Stadtleben, Polizei, Feuerwehr oder Roboter und Mechs. Typische Szenen einer Großstadt werden in der Serie Colorful City abgebildet, darunter etwa Taxi (Q1134), Schulbus (Q1136) oder das Chinarestaurant (Q1137).
Schnelles Superauto in Kombination mit Straßenkreuzung und Skateboard-fahrendem Kind – eine Kombination, die viele Kinder ansprechen dürfte. Doch lohnt sich das Modell?
Details zum Set Qman 1131
- Preis: 6,49 € (englisches Verpackungsdesign)
- Teileanzahl: 158
- Sticker: Ja (6 Stück)
- Minifiguren: 2
- Maße: (Länge x Breite x Höhe): 7,5 cm (Höhe der Ampel) Auto: 14 cm x 5,5 cm-6 cm x 4 cm
- Altersempfehlung: 6+
- Aufbauzeit: ca. 60 Minuten
Unboxing und Aufbau
Einige Onlineshops bieten zwei verschiedene Varianten an, eine davon richtet sich an den asiatischen Markt und ist mit chinesischen Schriftzeichen versehen – diese Variante ist etwas günstiger als die Box mit englischer Beschriftung.
Der Karton selbst ist bunt und ansprechend gestaltet. Auf der Rückseite finden sich weitere Sets aus der Reihe Colorful City, die als Ergänzung angepriesen werden. Im Inneren findet ihr keine weitere Unterteilung oder eine zusätzliche Kartonschütte, wie sie Hersteller Sembo bei seinen Sets gern nutzt. Polybeutel, Bauanleitung und weitere Teile sind lose eingelegt.
Den wenigen Teilen geschuldet, gibt es nur einen großen Polybeutel, in diesen sind weitere kleine Beutel eingelegt. Auch hier wird die Zielgruppe Kind wieder klar adressiert, der Cartoon-Aufdruck erinnert an typische Kawaii-Charaktere.
Neben den eigentlichen Klemmbausteinen findet ihr im Karton außerdem die gedruckte Bauanleitung, einen kleinen Stickerbogen sowie eine Straßenplatte aus etwas festerem Karton.
Interessant ist hier vor allem die Straßenplatte aus Karton, die als günstige Variante zur typischen Straßenplatte fungieren soll, wie sie bei den meisten Herstellern von Klemmbausteinen zu finden ist. Charakteristisch für LEGO® und Co. sind die glatte Fahrbahn mit Markierungen von Spuren und Kreuzungen sowie Noppen am Rand, um verschiedene Platten miteinander verbinden zu können. Zwar können Kinder auch mit der Pappunterlage von Qman spielen, das Material ist jedoch alles andere als kindgerecht, sodass langer Spielspaß nicht zu erwarten ist.
Die Bauanleitung hingegen macht einen guten Eindruck. Hier werden die einzelnen Bestandteile des Sets (Minifiguren, Ampel, Auto) in separate Bauschritte aufgeteilt, sodass auch kleine Kinder hier keine Schwierigkeiten haben dürften. Vor jedem Bauschritt sind die benötigten Teile aufgeführt, mit Pfeilen wird sichtbar gemacht, wo das gebaute Teil platziert werden muss. Sie ist mit 15 Seiten zwar eher dünn, da aber auch die Teileanzahl überschaubar ist, scheint die Altersempfehlung hier angemessen zu sein.
Ärgerlich sind die Sticker, die wichtige Teile am Auto abbilden, etwa Scheinwerfer oder Armaturenbrett. Kinder dürfte der Mangel an Detailtreue wenig stören, für den geringen Preis darf man vermutlich keine Prints erwarten.
Review: Qman Greg’s Supercar – Gutes Spielset für Kinder?
Der rote Superflitzer ist optisch gelungen, ein witziges Extra stellt der bewegliche Schalthebel dar. Im Inneren kann eine Minifigur Platz nehmen und eine Runde drehen. Eingeschränkt ist jedoch die Spielfunktion. So drehen sich die Räder zwar, eine rasante Fahrt ist dennoch kaum möglich, da das Auto mehr als schwergängig ist.
Die Qman-Minifiguren
Da die Minifiguren von LEGO® als 3-D-Marke geschützt sind, müssen alternative Hersteller intensive Anstrengungen unternehmen, um ihre Figuren von der geschützten Marke unterscheidbar zu machen. Qmans Minifiguren sind im Gesamten etwas größer, besonders die Kopfpartie zeigt deutliche Abweichungen. So ist hier ein Gesichtsprofil mit den typischen Einbuchtungen im Nase- und Kinnbereich ausgestaltet, zudem ist der Kopf sehr viel größer als bei den LEGO®-Minifiguren. Die Gesichter sind bedruckt und bedienen mit ihren großen Kulleraugen und der kaum sichtbaren Nase das Kindchenschema.
Daneben sind die Hände bei den Qman-Figuren etwas anders, die Finger sind klar erkennbar. Sowohl Hände, Beine, Arme und Kopf sind beweglich. Wer den Kopf drehen möchte, muss sich aber anstrengen, in der Regel muss das Haarteil abgenommen werden, um den Kopf in die gewünschte Richtung zu drehen. Außerdem sind die Oberkörper und teilweise auch die Beinpartie bedruckt, Wechselgesichter gibt es nicht.
Fazit: Gut gemeint ist nicht gut gemacht
Bei dem Qman Set Greg’s Supercar entscheidet ihr euch für ein Spielset, das sich eindeutig an Kinder richtet. Zwar ist der Sportwagen ganz ansehnlich, aber für die Vitrine ist er doch etwas klein und zu unscheinbar. Vor allem die Pappunterlage enttäuscht, lässt sich hier doch absehen, dass der Spielspaß endlich ist. Spätestens wenn die Unterlage nass wird oder beim Verstauen einknickt, muss sie entsorgt werden. Daneben weist vor allem das Auto hohes Verbesserungspotenzial auf. Richtig spielen können Kinder damit nicht; zwar drehen sich die Räder, schnelles Fahren ist damit aber kaum möglich. Lasst euch also nicht von dem geringen Preis zu einem Kauf verleiten, der langfristig zu Enttäuschungen führen kann. Für einen niedrigen Preis bekommt ihr bessere Alternativen, sowohl bei LEGO® als auch alternativen Herstellern.
Kurz zusammengefasst
✔ kleiner Preis | |
✔ gute Teilequalität | |
✔ gute Klemmkraft | |
✔ hohe Farbtreue | |
✔ gedruckte Bauanleitung | |
✘ Pappunterlage statt Straßenplatte oder Baseplate | |
✘ Sticker | |
✘ schwergängiges Auto |
Qman Greg’s Supercar Review als Video
Ich bin Jana und vor allem für die redaktionellen Beiträge und Reviews beim Steine-Kanal verantwortlich. Ab und an zeige ich auf YouTube auch das ein oder andere Set.