Die Vorbereitungen für die mittlerweile 8. LEGO-Ausstellung im Kloster Machern laufen auf Hochtouren. Unseren ausführlichen Beitrag zur Ausstellung lest ihr demnächst hier auf dem Steine Kanal. Doch zuvor wollen wir euch einige der Aussteller mitsamt ihrer Werke vorstellen. Den Anfang macht Wolfgang Schubert alias Legoviller.
Microcity ganz groß: Wolfgangs Micropolis
In Machern wird Wolfgang ein neues Layout seiner Mikrocity „Micropolis“ zeigen. Und so klein ist die gar nicht. Sie wird auf einer Fläche von 365 x 145 cm aufgebaut. Sie besteht aus vier Arten von Modulen, die individuell nach Ausstellung zusammengesetzt werden können.
- Architecture-Sets von LEGO im geeigneten Maßstab. Diese Sets werden entweder ohne Änderungen auf dem Raster aufgebaut. Oder sie werden modifiziert, um dem Original nahezukommen. Als Beispiel können hier das Brandenburger Tor oder der Schiefe Turm von Pisa genannt werden. Auch das Weiße Haus in Washington ist in die Stadt eingezogen, hier wurde der Abstand zwischen Hauptgebäude und den einzelnen Gebäudeflügeln entsprechend dem Original jedoch vergrößert. Das neueste Modul, welches seinen Platz in der Stadt gefunden hat, ist ebenfalls aus der Architecture-Reihe: die Burg Himeji (21060). Auch sie wurde verändert, um in die Stadt zu passen.
- Sondersets von Ausstellungen: Die Siegessäule und die Kongresshalle Berlin (Steinewahn) oder die Windmühle aus Bad Zwischenahn (Bricks am Meer) sind bereits entstanden.
- Module nach Vorbildern: Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wurden von Wolfgang bereits als Legoversion gebaut: Dom in Münster, Henningerturm, IG Farben Haus, Olivetti Türme, Haus Dornbusch und Bienenkorbhaus in Frankfurt. Daneben kamen in der letzten Zeit auch die Gebäude, in denen LEGO-Ausstellungen stattgefunden haben, hinzu: Königs Karl Forum in Bad Wildbad, Kloster Machern und die alte Börse Leipzig. In diesem Jahr ist die Burg Landshut in Bernkastel-Kues aus Steinen entstanden.
- Ergänzt wird die Stadt durch frei erfundene Gebäude, die für die Funktion einer Stadt erforderlich sind, etwa eine Spedition, Tankstelle, DHL Depot, Busbahnhof, Geschäftshäuser und Hotels.
Als optische Trennung zwischen den einzelnen MOCs (MOC = My Own Creation = meine eigene Kreation) wurde ein Fluß gebaut.
Wie entstand die Idee zu der Stadt?
Als Fan der LEGO Architekturserie baut Wolfgang derzeit am liebsten an seiner Mikrostadt. Im Jahr 2019 nahmen die ersten Module ihre Formen an. Die Idee zu der Mikrostadt entstand, als eine entsprechende Gruppe in der Community 1000steine gegründet wurde. Außerdem fand er Gemeinschaftsanlagen schon immer faszinierend.
Mittlerweile sind so viele Module entstanden, dass er eine Ausstellungsfläche von 2×4 Metern bequem mit seinen MOCs füllen kann.
Übrigens: Der allgemeine Standard für Mikrocitys nennt sich TwinLug, alle Modelle – ein Basismodul entsteht auf einer 16×16 Fläche – werden im Maßstab 1:286 gebaut. Auf diese Weise können selbst große Gebäude in einer handlichen Größe nachgestellt werden. Hinzu kommt, dass einzelne Module verschiedener Aussteller in einer Gemeinschaftsanlage zusammengestellt werden können.
Die LEGO-Leidenschaft erwacht
Nachdem Wolfgang im Jahre 2008 in den Vorruhestand gegangen war, entdeckte seine Frau einen Zeitungsartikel über eine LEGO-Ausstellung in Duisburg. Nachdem er die Ausstellung besucht hatte, war klar: der Ruhestand würde alles andere als langweilig.
Da er noch Steine seiner Kinder zuhause hatte, konnte er mit dem Bauen sofort loslegen. Noch im selben Jahr war er nicht mehr nur Besucher, sondern selbst Aussteller – auf einer LEGO-Ausstellung in Köln: die LEGO Fanwelt.
Wie entsteht überhaupt ein LEGO-MOC?
Wolfgangs MOCs entstehen gezielt, häufig werden dabei gleich mehrere Modelle zu einem speziellen Thema gebaut. So hat er Gebäude auf dem Prinzipalmarkt in Münster kreiert; ein anderes Beispiel sind die Gracht in Utrecht oder Pauls- und Nicolaikirche bzw. die Hauptwache in Frankfurt. Auch Fahrzeuge wurden schon als Bausteinversion umgesetzt, etwa amerikanische Feuerwehrfahrzeuge in 8-Noppen-Breite, Schweizer Postbusse, von der Gotthardkutsche bis zum Doppeldeckerbus.
Wolfgang besorgt sich im ersten Schritt Bilder des Modells, weitere Daten wie die Abmessungen werden gesammelt. Im nächsten Schritt erfolgt die Umrechnung in den passenden Maßstab. Anschließend wird das zu bauende MOC skizziert. In der finalen Bausteinumsetzung werden bautechnisch interessante Elemente gebaut und optimiert, um den Wiedererkennungsfaktor zu erhöhen. Erst zum Abschluss wird das Modell gebaut.
Um die nötigen Steine für seine MOCs zu bekommen, besuchte Wolfgang zunächst Flohmärkte. Dazu kam die Möglichkeit über die LUG (LEGO User Group) – er ist Mitglied in den LUGs Born2Brick und Bricking Bavaria – günstig an Bausteine des Dänen zu kommen.
Mittlerweile erwirbt Wolfgang seine Steine für neue Projekte über die Internet-Plattform Bricklink. Die Website, die zur LEGO Group gehört, ist der größte Marktplatz für LEGO-Sets und Einzelteile sowie Minifiguren.
Die Zukunft – was baut Wolfgang als nächstes?
Auch die nächsten Modelle stehen ganz im Zeichen der Mikrocity. Zwei Schiffsmodelle sollen mit einem Hafenbereich versehen werden.
Details zur LEGO-Ausstellung im Kloster Machern
- Zeitraum: 11.11.2023 und 12.11.2023
- Öffnungszeiten: Samstag, 11.11.2023: 10:00 bis 18:00 Uhr und Sonntag, 12.11.2023: 10:00 bis 17:00 Uhr
- Eintrittspreis: wird noch bekanntgegeben
- Anfahrt: Kloster Machern, An der Zeltinger Brücke, D-54470 Bernkastel-Kues
Neben einer Ausstellung von über 20 Ausstellern wird es eine LEGO-Börse geben, an der neue und gebrauchte Sets, Einzelteile oder Minifiguren erworben werden können.
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Bildquellen:
- MOCs und Micropolis: Wolfgang Schubert
- Titelbild: Pixabay/Elisa, Samuel1983
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Ich bin Jana und vor allem für die redaktionellen Beiträge und Reviews beim Steine-Kanal verantwortlich. Ab und an zeige ich auf YouTube auch das ein oder andere Set.
